Montag, 4. Juni 2018

Urlaub 2018 - zweiter Tag - eine Schlucht und ein wunderschöner Strand

... das Frühstück war ok, heute waren Spiegeleier mit dabei, der Orangensaft klasse, dann kann es ja losgehen, heute die erste Schluchtenwanderung auf Kreta. Das Ziel ist der Agio Farago Beach. So steht mir ein etwas längerer Weg zu Fuß bevor, doch am Ende soll ein traumhafter Strand warten, ich denke, der Weg wird sich lohnen.

Die Schlucht der Heiligen - Agiafarago


So gegen 8.45 Uhr bin ich aufgebrochen in ein Dörfchen am Meer, direkt an der Südküste - Kali Limenes. Um dorthin zu gelangen, musste ich zuerst durch ziemlich hohe Berge eine lange serpentinenreiche Straße fahren. Ich bin so gegen 10 Uhr in dem kleinen, ziemlich verlassenen Dörfchen angekommen, hab das Auto abgestellt und bin an dem kleinen Hafen entlang zu einer Taverne gekommen. Da der frisch gepresste Orangensaft hier überall wirklich gut ist, habe ich mir ein Glas geleistet und den Wirt nach dem Weg zu Moni Odigirias gefragt. Die Verständigung war nicht ganz einfach, aber ich verstand, es führt eine Schotterpiste den Berg hinauf in Richtung des Klosters. Ich solle da lang fahren, mit meinen Auto geht das schon. Sicher, ist ja auch ein Mietauto. Die Strecke war einigermaßen, ich bin langsam etwa 30 min gefahren, dann bin ich bei dem in der Wegbeschreibung angegebenen Platz angekommen. So drei, vier Autos standen schon da, ich habe mich dazugestellt, den Rucksack geschultert und dann ging es los. Die Temperaturen waren über 30°C, die Sonne knallte ziemlich erbarmungslos auf mich und unseren Planeten. Gut das ich eine Mütze mit habe, so an den ersten Tagen will ich den Körper an das Klima und vor allem die Sonne gewöhnen. Nach kurzer Zeit das T-Shirt aus, einreiben mit Sonnenschutz, so lässt sich gut wandern.

In der Landschaft stehen mittlerweile ziemlich viele Bäume, Büsche, Oleander und jede Menge Kräuter.


Es duftet herrlich, ein paar Tage später erfuhr ich, dass das der Geruch von Salbei war. Auf Kreta duftet es immer nach irgendwas, hier wachsen viele Gewürze in freier Natur. Manchmal mischt sich auch ein intensiver Geruch von Kiefern und Zedern mit darunter, aber immer riecht es draußen in der Natur gut.


Nach etwa 45 Minuten komme ich zu einem Rastplatz, ein älterer Grieche hat hier sein fahrendes Geschäft aufgebaut, bietet etwas zu Essen und Trinken an, aber wenn kein Gast da ist, liegt er in der Hängematte. Ein Schild steht hier, so in etwa: "das ist die letzte Rast in Europa, weiter in der Richtung kommt nach ein paar hundert Kilometern (und etwas Wasser) Afrika". Man solle sich also beim ihm noch stärken. Hier sitzen auch ein paar Leute rum, die sicher mit dem Jeep hierher gekarrt worden sind, solche Ausflüge kann man allerorts buchen.



Weiter geht's. Nach etwa einer Stunde, mittlerweile sind links und rechts schon relativ hohe Schluchtwände, komme ich zu der Kapelle Agios Antonios. Sie steht direkt vor einer steil nach oben gehenden Felswand.


Neben der Kapelle steht eine uralte Olive und dort ist eine Glocke angebracht. Ein wirklich malerisches Motiv.




Weit und breit ist niemand, die Leute von den geparkten Autos müssen alle schon weiter sein, liegen
vielleicht schon am Strand, zu dem ich ja auch noch möchte.


Ein Stück oben in der Felswand ist gerade eine ziemlich große Höhle, die allgegenwärtigen Ziegen lassen es sich hier gut gehen. Mit ein bisschen Kraxeln bin ich auch in der Höhle, ein schöner Blick durch die Schlucht von hier.


Ich komme so langsam an das Ende der Schlucht - eine einladene kleine Bucht wartet.



Hier sind auch ein paar Menschen, nicht mehr als zehn, aber das verteilt sich gut hier. Ich suche mir also einen Platz auf der linken Seite, da stehen ein paar Felsen, da ist ein wenig Schatten. Schwups bin ich im Wasser, herrlich erfrischend. Nach dem Baden ein bisschen lesen, nach einem kleinen Nickerchen und etwas lesen hab ich an den Rückweg gedacht - denn heute ist ja noch Schule.



Der Rückweg war nicht schwierig, und komischerweise braucht man für den Rückweg immer weniger Zeit. Am Auto angekommen, war das natürlich total aufgeheizt. Nach ein paar Minuten Fahrt auf der schlechten Piste, alle Fenster offen, ging es dann. Meinem eigenen Auto hätte ich so eine Strecke nicht gern zugemutet, aber diese kleine Mietwagen-Schlirre, ein Hyundai x20, der packt das!

Gegen 17.30 Uhr war ich im Quartier, genug Zeit zum Duschen und ausruhen, der Griechisch-Kurs geht ja erst um 19 Uhr los. So saß ich dann um 19 Uhr in der Taverne (mit dem nicht so einleuchtendem Namen) 'Traumfabrik'. Die "Lehrerin" ist eine Deutsche, die schon viele Jahre zeitweise in Griechenland lebt. Eine "Mitschülerin" war noch mit da, uns beiden hat sie dann ein paar kopierte Blätter mit wichtigen griechischen Vokabeln gegeben. Sie hat fast jedes Wort vorgesprochen und erklärt. Im Griechischen ist das etwas einfacher mit der Betonung, Betonungszeichen setzt man beim Schreiben über den entsprechenden Buchstaben. Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir durch. Ich persönlich finde es schon ziemlich schwer, griechisch zu sprechen, aber es zu verstehen, ist noch schwerer.

In einem Gespräch über lohnende Ziele hier auf Kreta empfahl sie mir die Gegend und Hora Sfakion und Sougia. Das kann man ja mal so vormerken.

Nach dem guten Essen bei Bodikos, es war ja schon der dritte Abend und wir haben viel erzählt und uns gut verstanden, fand der Tag dann gegen Mitternacht und nach einer ganzen Menge Raki sein Ende.


Merksatz für den heutigen Tag: Mietwagen vertragen schlechte Straßen einfach besser !


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