Dienstag, 19. Juni 2018

Urlaub 2018 - siebzehnter Tag - zwei Wanderungen an einem Tag


... die Nacht war in der Tat sehr leise, kein Autolärm. Aber dann, vielleicht gegen vier Uhr fängt der kleine Kerl an, seine Hennen und das ganze Dorf zu wecken.


Ich hab dann versucht, mit geschlossenen Balkontüren mehr Ruhe zu haben und bin wohl auch noch mal eingeschlafen. Frühstück war ja bei diesem Quartier nicht dabei, da hab ich mir eben eine schicke Rosinenschnitte und Kaffee (americano) toGo geleistet. Bin dann seelenruhig in Richtung Hafen gelaufen und habe kurz davor diese hübsche Kirche gesehen, leider war sie abgeschlossen.


Am Hafen steht auch noch dieses Teil, es noch nicht mal Rost angesetzt. Sieht so aus, als wäre der Krieg noch nicht vergessen und sie könnten es jederzeit wieder einsetzen.


Der Hafen liegt in der rechten Seite der Bucht von Sougia und hat wie alle Buchten an der Südseite wunderschönes Wasser.



Mit dem Bootsmann (oder vielleicht Kapitän) hab ich gesprochen, er fährt um 15.30 Uhr eine Tour und holt Leute von Lissos ab, zurück nach Sougia. Dann werde ich den Rückweg nicht noch mal durch diese Schlucht laufen - auch gut.


... und der Weg durch die Lissos-Schlucht ...


Der Weg führt in ein Dörfchen, was schon seit vielen Jahren verfallen ist, von wenigen Gebäuden stehen noch die Grundmauern. Aber zuerst geht es durch die Lissos Schlucht.


Ich bin auf dem Weg nicht völlig allein auf dem Weg, ein paar junge Leute haben mich überholt.


Oben auf dem Hochplateau stehen viele, viele dieser Büsche. Sie heissen wohl Igelpolster.


Die sehen total nett aus und die Bienen tummeln sich darin. Aber man sollte sich hüten, rein zufassen, die Biester stechen. Die Ziegen lassen sie auch in Ruhe, das ist vielleicht auch der Grund für die Stacheln.



Wenig später sehe ich dann von oben die Bucht, in der Lissos liegt. Wirklich schön!


Im zerfallen Dorf kann man die Reste der vor vielen hundert Jahren gebauten Häuser noch sehen, und kleine Kapelle scheint regelmäßig benutzt zu werden.



Pause am Strand, ich hab eigentlich alles gesehen ...

Das Taxischnellboot kommt gegen 13.30 Uhr und bringt eine junge griechische Familie, die wollen hier sicher baden. Ich winke dem Käpt'n, der winkt zurück und bedeutet mir, ich könne mitfahren.



Gut, Lissos hatte ich gesehen und eh' nur am Strand abgehangen. Los zurück, noch was anderes!
Ein Schnellboot für mich allein und die Fahrt macht richtig Spass.


Da ich mit dem Schnellboot schon kurz vor 14 Uhr wieder in Sougia war, konnte man ja noch was unternehmen. Der Führer schlägt eine Wanderung zu einer Höhle vor. Gut, ich mach mich auf den Weg zur

... Polifimos-Höhle ...


In dieser Höhle ist ja mal eine grausame Bluttat passiert und ich geh da einfach so hin. Ist ja auch schon ein Weilchen, es trug sich in der Antike zu. In der Odyssee berichtet Homer von dem einäugigen Zyklopen Polifimos, der als Schafhirte in dieser Höhle auf Kreta gelebt haben soll, Odysseus und Gefährten bei einem Streifzug über die Insel gefangen nahm und einige seiner Männer verspeiste. Odysseus rammte schließlich dem schlafenden Zyklopen einen Holzpfahl ins Auge und entkam. Von dem gesamten Geschehen ist heute nichts mehr zu sehen, aber die Höhle ist schon imposant. Ich denke, knapp in der Höhe würde mein Haus locker reinpassen. Der Weg dorthin war sehr angenehm, heut ist es nicht ganz so heiß. Ausserdem grummelt es den halben Weg oben im Himmel, ob es gewittern wollte - hat es aber nicht. Also ein schöner Weg, ich finde, hier hab ich auch eines der schönsten Fotos von Kreta geschossen, das den Süden, den ich sehr gern mag, gut darstellt:


Hier sind noch ein paar Fotos vom Weg.


In der Höhle sieht's dann so aus, es ist ein Loch oben in der Decke, durch das etwas Licht fällt, man braucht also keine Taschenlampe.


Auf dem Weg zurück war der Himmel wieder voller Sonne und ich konnte ein Foto von Sougia schießen, wie es sich dort in die kleine Bucht schmiegt.


Die Länge des Weges zur Höhle und zurück habe ich vielleicht etwas unterschätzt, ich war sehr froh (und die Beine taten weh) als ich nach 18.30 Uhr im Quartier ankam, duschen und sitzen konnte.


Merksatz von heute: Zwei große Wanderungen muß man sich eigentlich nicht an einem Tag antun, wer ist bloß schon wieder auf diese Schnapsidee gekommen ?

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