Montag, 21. September 2020

21.9. - ich bin auf einer neuen Insel - Saria

Fantastisch und mit das Beste, was Karpathos zu bieten hat!

Da komme ich mir vor, wie das tapferere Schneiderlein, das nun 7 auf einen Streich hat. Ich zähle mal meine griechischen Inseln:

  • Kreta - richtig groß und deshalb auch sehr abwechslungsreich, bisher die Lieblingsinsel

  • Elavonissi - ganz klein, südwestlich von Kreta, erreichbar über Sandbank, einer der schönsten Strände Kretas

  • Crissi Island - auch klein, südöstlich von Kreta, nur zum Baden, mit dem Boot, ca. 60 min

  • Rodos - groß und großes Urlaubs-Big-Business

  • Prasonisi - an Südspitze von Rodhos, dort steht ein ein einsamer Leuchtturm, unbewohnt, durchwaten, um dort hin zu gelangen

  • Karpathos - groß und wild und romantisch, noch nicht vom Urlaubs-Big-Business verschlungen, könnte eine Lieblingsinsel werden ...

  • Saria - wunderschön (einsam), nördlich Karpathos, seit 1970 nicht mehr bewohnt, nur mit dem Boot erreichbar - diese kommt heute auf die Liste!

Von diesen 7 sind 3 große Inseln (Kreta, Rodos und Karpathos) und 4 ganz kleine Inseln, die unbewohnt sind und nur zum Baden und andere Urlaubsaktivitäten benutzt werden. Das ist nun noch nicht viel bei der Menge der griechischen Inseln, aber immerhin ein Anfang. 

-!-

Der Weg nach Diafani heute früh verlief problemlos, pünktlich bin ich in dem kleinen Ort angekommen.

Aber nun zu Saria. Es wird unglaublich! Ich hatte mich ja schon zu Haus mit Karpathos beschäftigt und da stand diese Boots-Tour ganz oben auf der „must have“ Liste. 

Die Bootsfahrt beginnt um zehn Uhr, und pünktlich 10 Minuten vor Zehn stehe ich am Hafen und schaue mir das kleine Boot an. 

Der Kapitän ist auch schon da und so langsam trudeln auch noch ein paar Mitfahrer ein. Groß ist die Gruppe heute nicht, 7 Leute wollen nach Saria.


 


Pünktlich - kurz nach Zehn Uhr legen wir in Diafani ab. Ich war nicht sicher, ob ich vielleicht seekrank werden könnte, aber die Fahrt war so herrlich, abwechslungsreich und interessant das ich in der restlichen Zeit kaum Gelegenheit hatte, über seekrank auch nur nachzudenken.


Das Wetter ist sehr gut, die Sonne scheint prächtig und so fährt das Boot ziemlich schnell und ohne großen Wellengang in die nördliche Richtung. Nach ca. 40 Minuten sind wir am ersten Ziel - einer besonderen Stelle in den Felsen.


Der Kapitän steuert unser Boot in eine Meereshöhle, und tatsächlich verschwindet das gesamte Boot im Innern. Die Höhle ist so eng, das man ohne große Mühe die Wand der Höhle vom Boot aus erreichen kann. Ja, wir schieben so das Boot an die richtige Stelle in der Höhle.





Wir sind also an der Spiliani. 

Einige der Mitfahrer haben schon darauf gewartet und springen in der Höhle ins Wasser. Das Wasser ist extrem klar, man kann den Boden der Höhle gut erkennen. Es schimmert smaragdgrün - und es ist ziemlich frisch. 













Wenig später geht es durch die schmale Stelle zwischen Karpathos und Saria, sie wird von den Einheimischen "Steno" genannt und ein kleines Stück weiter eine fantastische, einsame Badebucht, der Mairia Beach.


Umgeben von urwüchsigen Felsen ist das eine bizarre, von Menschenhand kaum verwundete Gegend - und überall dieses extrem klare und wunderschön aussehende Meereswasser.

Wenig später brechen wir auf, um zur Bucht von Palatia auf Saria zu gelangen. Dort werden wir eine längere Pause einlegen und können die verlassene Siedlung mit der Kapelle “Agia Sophia” besuchen. Derweil wird uns der Kapitän ein gegrilltes Mittagessen zubereiten.


Ganz oben auf dem Berg, der weiße Punkt, dort ist die Kapelle, dahin breche ich jetzt auf. Habe zum Glück gute Schuhe mit und kraxele zuerst durch eine schmale Schlucht bergauf. Von hier ein toller Blick in die Bucht.







Das sieht schlimmer aus, als es ist. Kein Problem für routinierte Schluchtenbezwinger. Oben, am Ende der Schlucht beginnt das verlassene Dorf. Bis in die siebziger Jahre haben hier noch Menschen gelebt.






Weiter geht es nun bis zur Kapelle, das sind vielleicht noch gut 10 Minuten - den letzten Hügel erklimmen.


Von hier oben ist die Bucht schon ziemlich klein und unser Boot ist weg - bin ich nun Robinson ? ...


Wenig später gegrillter Fisch - lecker. Der Lehrer kann also nicht nur gut sein Boot steuern, nein grillen klappt auch super. Und zum Nachtisch weiht er uns in viele historische Dinge ein, die hier früher, in einer wilden, von Seeräubern geprägten Welt passiert sind.


Dann brechen wir gegen 14.30 Uhr auf zur nächsten (letzten) Badebucht und zum Schluß geht die Fahrt bis zur Nordspitze der Insel.









Manchmal fahren wir so dicht an dem felsigen Ufer entlang, das einem der Atem stockt, vor Angst, im nächsten Augenblick irgendwo anzustoßen oder auf Grund zu laufen ... 

Mittlerweile hat die Sonne sich etwas aus dem Staub gemacht, es wird frischer - ist ja auch schon Ende September. Im Rucksack hatte ich eine Regenjacke mit, gut das ich daran gedacht habe. So geht diese Bootstour so langsam ihrem Ende zu, gegen 18.30 Uhr erreichen wir den Hafen von Diafani. 



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