Das Ziel ist Lindos
So, heute geht es auf die Ostseite der Insel, das Ziel ist Lindos. Hier stand mal vor vielen (hundert ? oder tausend ?) Jahren eine Akropolis. Kann man sich ja mal ansehen. Wikipedia sagt: Lindos wurde um das 11. Jahrhundert v. Chr. von den Dorern an der Ostküste der Insel Rhodos gegründet. Aufgrund von Funden auf der Akropolis gilt es heute als wahrscheinlich, dass bereits in mykenischer Zeit Griechen bei Lindos siedelten, und sogar die vorherige Anwesenheit von Minoern wird nicht ausgeschlossen. Die Blüte begann aber erst mit der Ankunft der Dorer ...
Aha, gut zu wissen.

Auf dem südlichen Weg dorthin bin ich durch eine Gegend gefahren, in der sehr viele Olivenbäume stehen. Es ist einfach schön, hier innezuhalten und unter einem großen Olivenbaum im Schatten zu verweilen. So kann man einfach nur da sitzen, in einem Buch lesen und über die Welt nachdenken.
Das ist ganz nah bei einem kleinen Dorf, das Vati heisst. Gut, es wird auf griechisch Wati gesprochen, trotzdem war es schön, hier mal nichts wichtiges zu tun.
Die Ostseite der Insel Rhodos ist viel belebter, viele kleine Dörfer mit vielen bekannten Stränden schließen sich aneinander an. Ich denke mir, das ich die letzten Tage des Urlaubs, wenn ich aus Karpathos zurück bin, hier verbringen werde. Welches Dorf es sein wird, weiß ich noch nicht. Werden wir sehen.
So bin ich dann am späten Vormittag in Lindos angekommen. Ich entscheide mich, mir erstmal die Gegend um Lindos anzusehen, das Städtchen und die Akropolis hebe ich mir für später auf. Das Ziel der Wanderung ist das Grab des Weisen Kleobulos. Man sagt, sein Grab befindet sich auf dem markanten Felsen am Kap Ajios Amilianos. Einheimische sagen, der Weg sei immer länger als man denke; und zurück muss man auch noch. Also los.
Auf dem Weg kommt man ein einer halb verfallenen Mühle vorbei, Geschichte zum anfassen, hier haben sich früher fleißig die Räder gedreht und dafür gesorgt, das Brot gebacken werden kann. Beeindruckend!

Beim Fußboden haben sie sich damals viel Mühe gegeben, das sieht immer noch gut aus.
In normalen Nicht-Corona Zeiten soll Lindos total überlaufen sein, heut ging es. Es waren zwar alle Parkplätze direkt im Zentrum weg, aber mit ein bisschen Mühe hätte man dort einen gefunden. So ging es auch mir.

Ganz ehrlich, ohne die Akropolis wäre es nichts besonderes, hierher zu kommen. Lindos ist nur ein kleines Städtchen am Meer, mehr Staub als grün. Die Akropolis liegt weit oben, wer den "anstrengenden" Weg nicht schafft, kann sich gern von einem Esel hochtragen lassen. Aber der Weg ist auch ohne Esel leicht zu schaffen. Der Eintritt kostet zur Zeit 12 EUR, dafür bekommt man relativ wenig zu sehen. Besonders, wenn man es mit den 8 EUR für den Großmeister-Palast in Rhodos-Stadt vergleicht. Aber sicher ist die Pflege so einer Ruine aufwendig. Hoffen wir mal, das das Geld einem guten Zweck zugute kommt. Nachdem ich meinen Obolus entrichtet hatte, durfte ich mir alles ansehen. Was ich an Griechenland so mag im Vergleich zu Deutschland, das nicht alles geregelt und abgesperrt und durch 1000 Prüfkommissionen überprüft wurde, ob es auch sicher ist. Nicht das der Besuch unsicher gewesen wäre, allerdings hätten deutsche Sicherheitsfanatiker 100x mehr Sicherheitshinweise angepappt und jede Menge Absperrbänder gezogen. Hier wird man nicht ganz so bevormundetet und muß ein bisschen selbst auf den Weg aufpassen. Eben so, wie das normale Leben - es wird nicht alles abgesperrt! Ein paar Bilder habe ich geschossen, hier sind einige von der Akropolis bei Lindos.

Blick auf die Wanderstrecke am Vormittag, zum Grab von Kleobulos, es war tatsächlich eine lange Wanderung durch die Hitze der Mittagssonne. Vor allem die Mühle war interessant.
Das Zentrum von Lindos ist nicht ganz so groß wie in Rhodos, aber es macht Spaß, hier durchzulaufen. Wie überall, viele bunte kleine Lädchen mit jeder Menge Touristen-Schnickschnack. Allerdings gibt es in Lindos ein extrem gutes Eis-Caffee, in dem ein hervorragender Eis-Caffee verkauft wird. Nicht dieses griechische Cafe Frappé irgendwas, sondern richtig gut gemacht. Starker Espresso, Vanilleeis, Sahne, und etwas dunkler Kakao drüber gestreut. Der ist so gut, das ist noch nicht der letzte, hier komme ich noch mal hin - auf alle Fälle!
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