Dienstag, 20. Juni 2017

6) Urlaub 2017 - WASHINGTON - DER PAZIFIK

DER PAZIFIK UND DER LÄNGSTE STRAND DER WELT

Guten Morgen - das sagt sich so einfach, denn draussen ist Nebel oder Sprühregen, nicht wirklich gut. Also dann los zum Strand, ich denke, der wird so 45 min entfernt sein. Die Strecke ist einsam, ich glaube, heute ist Sonntag früh und um kurz nach acht Uhr ist hier noch niemand unterwegs. Da ich genug Zeit habe, halte ich an einer kleinen Kastenbrücke an, sowas habe ich in Deutschland noch nicht gesehen. Die ganze Brücke ist aus Holz und über 100 Jahre alt - recht interessant. Und so schlecht, dass man keine Fotos machen kann, ist das Wetter ja auch nicht.


Aber als Motiv gibt die Brücke auch nicht soviel her und so fahre ich nach ein paar Minuten weiter. Bin dann wirklich bald am "World's longest Beach" angekommen, mit Sonne wäre es sicher toll  hier.



Zum Glück ist der Regen hier gerade vorbei, aber der Wind pfeift noch mit einer steifen, kalten Briese aus Richtung Pazifik, am besten man bleibt im Auto. Aber genau dafür ist der Strand ja gemacht, ich darf hier mit dem Auto auf den Strand - bis direkt an das Wasser (typisch Amerika - alles mit dem Auto!)

Die einzigen Badegäste sind heute ein paar Möwen, Menschen sind weit und breit keine hier. Dann schaue ich mir doch lieber den Ort an. Ein witziges Museum, in dem man allerlei Trödel und Andenken kann - auch Muscheln in Hülle und Fülle!



 Der Dampfer hat mir gerade noch in meiner Sammlung gefehlt, nein..nein, den Babel lasse ich hier.





Na gut eine Muschel kann ich ja kaufen, aus
dem Pazifik habe ich noch keine. Und einen
glitze kleinen Anhänger für die beste Enkelin
der Welt - vom längsten Strand der Welt.

Der Laden ist wirklich witzig, was hier alles von
der Decke hängt, ist nicht zu glauben.

Da sollte ich wohl mal einen Kaffee trinken, ich
werde im Ort sicher was finden. Wenn es dort
WLAN gibt, kann ich ja auch gleich mal meine
Foto's synchronisieren ...








Gesagt - getan, ein sehr einfaches Kaffee ist das, aber der Kaffee schmeckt wirklich gut. Die bunte, lustige Lady im Gartenhaus wartet auf Kinder, die sie bespaßen kann, aber jetzt muß sie wohl erst mal auf besseres Wetter warten.


Da werde ich wohl mal weiterfahren, es wird schon im Süden besseres Wetter geben - und schon bin ich auf dem Weg, erstmal nach über eine riesige Brücke - bald in Astoria.

Es liegen fast 5 Stunden vor mir, bis zum Ziel in Oakridge. Oakridge ist der Zwischenstop auf dem Weg zum Crater Lake Nationalpark, den ich für morgen geplant habe. Es ist aber auch erst kurz vor elf Uhr, also gut zu schaffen - und los, erstmal die 101 nach Süden, dann ein langes Stück bis Eugene auf der Interstate 5. Zum Ende ein bisschen durch die Wildnis bis zum Ziel.

Es geht also in den nächsten Bundesstaat der USA auf meiner Reise, es geht nach Oregon. Oregon klingt für mich recht interessant, einige meiner elektronischen Messgeräte (Oscilloscope, u.a. ein 2465B), die hatten mal Ende der 80'er Jahre fast 10.000 Dollar neu gekostet, wurden in Oregon bei der Firma Tektronixs gebaut. Ich habe sie aber vor einiger Zeit für ein paar 100 Dollar als gebrauchte Geräte bei ebay für meine Elektronik-Basteleien erstanden. Und sie funktionieren nach 30 Jahren noch immer, einfach Spitzengeräte.

Ansonsten ist Oregon vielleicht nicht sooo toll, es gibt halt viel Wald hier, aber die Menschen sind sehr freundlich und nett, die Autofahrer extrem rücksichtsvoll, ein deutlicher Unterschied zu Deutschland. Vielleicht sehe ich ja noch ein paar andere Bundesstaaten, na mal sehen.


Zuerst lege ich einen Zwischenstop in Astoria ein, eventuell kann man da eine Kleinigkeit essen, ausserdem soll es dort einen schönen Aussichtsturm geben - vielleicht ist dort ja eine schöne Aussicht auf die Brücke und die Bucht.

Der Aussichtsturm ist tatsächlich da, dank Google-Navi hab ich ihn auch relativ schnell gefunden, aber der Blick von oben ist doch etwas enttäuschend. Hier ist soviel Nebel, das ich unten kaum den Eingang zum Turm finde. 

Interessant, wie viele Menschen sich zusammen gefunden haben, etwas Geld zu geben um den Turm zu restaurieren. Es sind im Turm viele Gedenktafeln aufgehängt worden, auf denen die Spender namentlich erwähnt werden.



Offensichtlich hat das mit dem besseren Wetter in Astoria nicht geklappt, also nicht verzagen, weiter nach Süden, irgendwo muss das schöne Wetter doch sein! Und tatsächlich, nach einer knappen Stunde fahren, raus aus Astoria, durch einen langgezogenen Wald, zeigt sich endlich die Sonne - und scheint so schön sie kann. Ich mache an einem See eine Rast und tanke Sonne auf, jetzt ist es bis zum Tagesziel nicht mehr weit und bei Sonnenschein fährt es sich viel schöner.



In einem Motel an der Hauptstraße von Oakridge (ich glaube, hier gibt es nur eine Straße) bekomme ich ein Zimmer und bin nun auch froh, die 250 Meilen hinter mich gebracht zu haben, es war doch ein wenig anstrengend.


Nach dem Einchecken mache ich einen Bummel durch das Dörfchen und komme mit einem Maler ins Gespräch.
- Weldon Oliver 

Oliver's NW Gallery           
Oliver’s NW Gallery is hosting an oil painting class
Saturday, July 22, 1:00pm
At 47663 Hwy 58 (St Vinny’s bldg.)
We will be painting 12x16 “Ocean Sunset”
The cost of the class is $35.
You do not need to bring anything! Just wear
“old paint clothes” and come sit down.
We provide everything you need.
Call to register: 1-541-991-0648
or reply to this email.

Er lud mich ein, am nächsten Tag an seinem Malkurs teilzunehmen und meinte, ich könnte mit ein bisschen Übung auch so malen. Ich bin nicht sicher, ob er recht hat, denn der nächste Tag war ja schon verplant und so ich konnte nicht malen lernen. Ich erzählte ihm von Bob Ross, einem amerikanischen Maler, der im deutschen Fernsehen der 90 'er Jahre Malunterricht gegeben hat - seine Bilder und Art zu malen, erinnerten mich an diesen Maler. Und er erwiderte darauf, das sein Mal-Lehrer auch der Lehrer von Bob Ross war - eine erstaunliche Geschichte. Ab und zu bekomme ich eMails mit einer Einladung zum Malen von ihm, vielleicht nochmal irgendwann in diesem Leben ?

Trotz des Wetters war der Tag in der Summe seiner Eindrücke ein sehr schöner, interessanter Tag, mal sehen wie der morgige wird - aber das ist schon die nächste Geschichte ...













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