Samstag, 29. September 2018

Urlaub 2018-II siebenter Tag - von Kavousi durch die Berge

... na das Essen in Mochlos gestern Abend war ja Spitze, da hab ich mir wohl von den 5 .. 6 Tavernen, die sich am Ufer aneinander pressen, die richtige ausgesucht. Die kleinen Köstlichkeiten, die es als Gruß aus der Küche gab, waren typisch griechisch oder kretisch - sehr, sehr gut. Zwei kleine Näpfchen, die nach nicht viel aussahen und ein Korb voll Brot, einige Sorten. Im dunklen Näpfchen ein Mus aus zerdrückten Oliven mit viel Salz, ziemlich lecker und im hellen eine Art Quark, aber nicht einfach Tsatsiki, sondern sehr mild, ein wenig an Zwiebel- oder Kräuterquark erinnernd, aber viel besser. Ich hab mich dann am Abend später ein bisschen mit der Wirtin unterhalten und mir die Zutaten-Liste geben lassen, um es vielleicht selbst zu probieren, zumindest weiss ich, was rein soll. Unter anderem ist Zwiebel, Dill und Majoran drin, da kann man ja mal experimentieren ...

Rundweg von Kavousi durch die Berge - echt gefährlich !


Rückblickend über alle Touren, die ich hier in Kreta gelaufen bin, war diese Tour die anstrengendste und stellenweise auch die gefährlichste Strecke. Doch ganz in Ruhe, der Reihe nach. Der Rundweg durch die Berge um Kavousi war im Führer mit 5 Stunden reiner Laufzeit angegeben, ausserdem hat der Weg eine schwarze Kategorie, ist also stellenweise schwierig. Da es mir andererseits gut in Mochlos gefällt, will ich hier eine zweite Nacht bleiben, auch wegen des Essens in der Taverne am Meer, welches sehr gut ist. So muss ich mir nach der langen Wanderung kein neues Quartier suchen, sondern nur ca. 20 Minuten nach Mochlos zurückfahren. Eine gute Idee, denn auf dem Weg war ich von 10.45 Uhr bis 17.15 Uhr und danach war ich sehr froh, nicht weiter zu müssen. Das war dann doch ein bisschen viel zu laufen.



Das Auto dort (wo gestern geplant) abgestellt und los. Es ist wunderschön heute, der Golf von Mirabello hat sein Wochenendwetter angezogen, die Sonne strahlt, als wäre es Sommer. Vielleicht ein bisschen viel Wind, ansonsten kann es nicht besser sein. Gleich hinter dem Dorf geht es aufwärts, nach einer guten halben Stunde bin ich bei diesem Methusalem angekommen.



Darf ich vorstellen, das älteste Lebewesen, welches ich ab jetzt kenne. Dieser Olivenbaum stand schon über 1200 Jahre hier an dieser Stelle, als Jesus geboren wurde!! Fachleute schätzen diesen Baum auf über 3200 Jahre, und er trägt noch immer jedes Jahr neue Oliven.



Seine Ausmaße sind gewaltig, der Stammdurchmesser beträgt 4,9 Meter und der Stammumfang 14,2 Meter.

Der Weg geht weiter, ist allerdings nicht ganz leicht zu finden. Ist ja auch im Führer als Weg mit schwarzer Kategorie gekennzeichnet. Na da hilft dann doch sicher mein GPS-Navi - Mist, Batterien leer und volle liegen im Hotelzimmer. Also heute mal ohne GPS. Dafür gibt's ja hier einige Weise  am Weg, die so in der Gegend herumstehen. Und bisher ist alles richtig.



Auch die Beschreibungen des Weges im Führer sind recht gut, es geht nun eine lange Strecke an einem Wasserkanal entlang. Wenn ich den gefunden habe, ist es einfach. Ah, ja - dort rauf, dann weiter.


Wenn mal ein größerer Stein von oben fällt, geht selbst der beste Wasserkanal in die Knie. Neben dem Kanal geht es gleich in die Tiefe der Schlucht, das sind manchmal viele Meter nach unten. Hier sollte man nicht unkonzentriert sein oder lustig rumspringende Kinder dabei haben, das wäre wirklich gefährlich.



Hier geht's nun auf der anderen Seite der Schlucht weiter.


Eine weitere gefährliche Ecke kommt jetzt. Man sieht es nicht so, neben dem Kanal, (also so in 30 cm Entfernung) geht es stellenweise viele Meter in die Tiefe. Hier fällst Du nur ein einziges mal !!


Und nun geht es richtig steil nach oben ! Gut, man kann sich ein bisschen am Kanal festhalten, aber 
wir haben auch starken Wind hier in der Höhe und der  pfeift mit Karacho durch die Schlucht. Das ist nicht ohne.


Und ein bisschen weiter oben ist zum Glück auch ein Geländer. Wobei - dieses hier hat auch schon bessere Zeiten erlebt. Immerhin ist ein Geländer besser als kein Geländer!


Es ist schon erstaunlich, wieviel Arbeit hier die Menschen geleistet haben, um etwas frisches Wasser aus den Bergen in das Dorf zu holen.


Ein Blick von oben in die schmale Schlucht.


Am Ende des sichtbaren Kanals befinden sich einige zerfallene Häuser.


Die Weisen am Weg sagen, alles in bester Ordnung du bist auf dem rechten Weg. Allerdings bin ich schon ein wenig fußlahm, ist es noch weit?


Eigentlich geht es nun immer geradeaus, nur noch den Berg lang runter - also höchstens noch 2 Stunden.  >😁<




Irgendwann bin ich dann unten in dem Dörfchen Kavousi angekommen und war froh, erst mal im Auto sitzen zu können. In Kavousi müssen die Leute sehr gläubig sein, da war eine große Anzahl Kirchen im Dorf.


Und der Rat von heute:
Es ist immer gut, ein paar volle Batterien zu haben, noch besser ist es, sie dabei zu haben!

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