Sonntag, 30. September 2018

Urlaub 2018-II achter Tag - die Lassithi Hochebene und bei Zeus


... hier Sonntag früh am Strand sitzen und gemütlich sein Frühstück zu essen, das hat schon was. Ich hätte nie gedacht, das ich zwei so tolle und angenehme Tage in Mochlos verbringen würde, in einem Ort, den ich vor 3 Tagen noch nicht einmal kannte.

Und nun sind die beiden Tage leider schon um. 




Mach's gut kleine Insel, mach's gut kleines Mochlos. Nach vorn schauen, denn heute geht es in die ...

 Lassithi Hochebene und zu Zeus (oder zumindest in seine Höhle)


von dieser Hochebene gibt es im Internet Fotos, von Dutzenden griechischen Windmühlen, die sich da so lustig und romantisch im Winde drehen. Nun von dieser Romantik ist leider nicht viel übrig geblieben, auch in Kreta hat man schon herausgefunden, das Pumpen mit Elektromotoren einfacher im Betrieb sind. Und da sind fast alle Windmühlen verschwunden, einige defekte stehen noch rum, und an manchen Tavernen wurden welche (zum Spaß) für die Gäste aufgebaut. Ansonsten ist so eine Hochebene nicht so wahnsinnig sehenswert, auch die Wanderung, die ich durch den Havga-Canyon gemacht  habe, war eher durchschnittlich. Ein Weg, belegt mit tausenden von Steinen, karge Felswände, eigentlich wie in jeder Schlucht, nicht wirklich was besonderes.





So ein Steinmännchen hab ich dieses Jahr im Juni auch gebaut in der Schlucht bei der heiligen Irene, ich hoffe, es geht ihm gut. Falls es umgefallen sein sollte, liegt es nun verstreut in der Schlucht. 😥


Interessant sind in Kreta die Pflanzen, die hier und in anderen Schluchten so in der Gegend herumstehen, die wehren sich alle intensiv, von den Ziegen und Schafen gefressen zu werden.




Alle haben stabile Stacheln und Dornen und wehren sich mit Händen und Füßen! Geht man zu dicht an ihnen vorbei, gibt es schmerzhafte Kratzer an den Beinen.

...

Dann könnte man ja noch die Höhle besuchen, in der Zeus großgezogen wurde. Der Vater von Zeus hatte ja ziemlich schlechte Angewohnheiten und verspeiste seine Söhne. So ein kleines Stück weiter sind wir heute, denke ich.

...




Aus gegebenem Anlass, weil heute so viel Steine auf meinem Weg lagen, hier noch ein gutes Zitat von Johann Wolfgang von Goethe.

Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen!

Samstag, 29. September 2018

Urlaub 2018-II siebenter Tag - von Kavousi durch die Berge

... na das Essen in Mochlos gestern Abend war ja Spitze, da hab ich mir wohl von den 5 .. 6 Tavernen, die sich am Ufer aneinander pressen, die richtige ausgesucht. Die kleinen Köstlichkeiten, die es als Gruß aus der Küche gab, waren typisch griechisch oder kretisch - sehr, sehr gut. Zwei kleine Näpfchen, die nach nicht viel aussahen und ein Korb voll Brot, einige Sorten. Im dunklen Näpfchen ein Mus aus zerdrückten Oliven mit viel Salz, ziemlich lecker und im hellen eine Art Quark, aber nicht einfach Tsatsiki, sondern sehr mild, ein wenig an Zwiebel- oder Kräuterquark erinnernd, aber viel besser. Ich hab mich dann am Abend später ein bisschen mit der Wirtin unterhalten und mir die Zutaten-Liste geben lassen, um es vielleicht selbst zu probieren, zumindest weiss ich, was rein soll. Unter anderem ist Zwiebel, Dill und Majoran drin, da kann man ja mal experimentieren ...

Rundweg von Kavousi durch die Berge - echt gefährlich !


Rückblickend über alle Touren, die ich hier in Kreta gelaufen bin, war diese Tour die anstrengendste und stellenweise auch die gefährlichste Strecke. Doch ganz in Ruhe, der Reihe nach. Der Rundweg durch die Berge um Kavousi war im Führer mit 5 Stunden reiner Laufzeit angegeben, ausserdem hat der Weg eine schwarze Kategorie, ist also stellenweise schwierig. Da es mir andererseits gut in Mochlos gefällt, will ich hier eine zweite Nacht bleiben, auch wegen des Essens in der Taverne am Meer, welches sehr gut ist. So muss ich mir nach der langen Wanderung kein neues Quartier suchen, sondern nur ca. 20 Minuten nach Mochlos zurückfahren. Eine gute Idee, denn auf dem Weg war ich von 10.45 Uhr bis 17.15 Uhr und danach war ich sehr froh, nicht weiter zu müssen. Das war dann doch ein bisschen viel zu laufen.



Das Auto dort (wo gestern geplant) abgestellt und los. Es ist wunderschön heute, der Golf von Mirabello hat sein Wochenendwetter angezogen, die Sonne strahlt, als wäre es Sommer. Vielleicht ein bisschen viel Wind, ansonsten kann es nicht besser sein. Gleich hinter dem Dorf geht es aufwärts, nach einer guten halben Stunde bin ich bei diesem Methusalem angekommen.



Darf ich vorstellen, das älteste Lebewesen, welches ich ab jetzt kenne. Dieser Olivenbaum stand schon über 1200 Jahre hier an dieser Stelle, als Jesus geboren wurde!! Fachleute schätzen diesen Baum auf über 3200 Jahre, und er trägt noch immer jedes Jahr neue Oliven.



Seine Ausmaße sind gewaltig, der Stammdurchmesser beträgt 4,9 Meter und der Stammumfang 14,2 Meter.

Der Weg geht weiter, ist allerdings nicht ganz leicht zu finden. Ist ja auch im Führer als Weg mit schwarzer Kategorie gekennzeichnet. Na da hilft dann doch sicher mein GPS-Navi - Mist, Batterien leer und volle liegen im Hotelzimmer. Also heute mal ohne GPS. Dafür gibt's ja hier einige Weise  am Weg, die so in der Gegend herumstehen. Und bisher ist alles richtig.



Auch die Beschreibungen des Weges im Führer sind recht gut, es geht nun eine lange Strecke an einem Wasserkanal entlang. Wenn ich den gefunden habe, ist es einfach. Ah, ja - dort rauf, dann weiter.


Wenn mal ein größerer Stein von oben fällt, geht selbst der beste Wasserkanal in die Knie. Neben dem Kanal geht es gleich in die Tiefe der Schlucht, das sind manchmal viele Meter nach unten. Hier sollte man nicht unkonzentriert sein oder lustig rumspringende Kinder dabei haben, das wäre wirklich gefährlich.



Hier geht's nun auf der anderen Seite der Schlucht weiter.


Eine weitere gefährliche Ecke kommt jetzt. Man sieht es nicht so, neben dem Kanal, (also so in 30 cm Entfernung) geht es stellenweise viele Meter in die Tiefe. Hier fällst Du nur ein einziges mal !!


Und nun geht es richtig steil nach oben ! Gut, man kann sich ein bisschen am Kanal festhalten, aber 
wir haben auch starken Wind hier in der Höhe und der  pfeift mit Karacho durch die Schlucht. Das ist nicht ohne.


Und ein bisschen weiter oben ist zum Glück auch ein Geländer. Wobei - dieses hier hat auch schon bessere Zeiten erlebt. Immerhin ist ein Geländer besser als kein Geländer!


Es ist schon erstaunlich, wieviel Arbeit hier die Menschen geleistet haben, um etwas frisches Wasser aus den Bergen in das Dorf zu holen.


Ein Blick von oben in die schmale Schlucht.


Am Ende des sichtbaren Kanals befinden sich einige zerfallene Häuser.


Die Weisen am Weg sagen, alles in bester Ordnung du bist auf dem rechten Weg. Allerdings bin ich schon ein wenig fußlahm, ist es noch weit?


Eigentlich geht es nun immer geradeaus, nur noch den Berg lang runter - also höchstens noch 2 Stunden.  >😁<




Irgendwann bin ich dann unten in dem Dörfchen Kavousi angekommen und war froh, erst mal im Auto sitzen zu können. In Kavousi müssen die Leute sehr gläubig sein, da war eine große Anzahl Kirchen im Dorf.


Und der Rat von heute:
Es ist immer gut, ein paar volle Batterien zu haben, noch besser ist es, sie dabei zu haben!

Freitag, 28. September 2018

Urlaub 2018-II sechster Tag - die Chochlakies-Schlucht und wieder weiterfahren

... die drei Tage im äussersten Osten sind um, heute breche ich meine Zelte in Palekastro ab. Eigentlich habe ich den Ort nur durch Zufall gefunden und eigentlich war alles prima. Aber OK, weiter geht's. Das kann mir ja mit dem nächsten Ort genauso gehen. Eine Wanderung soll es heute noch hier an der Ostküste sein, durch eine Schlucht und am Ende wartet eine einsame Bucht zum baden. Das ist zumindest der Plan ...

die Chochlakies-Schlucht und danach ein einsamer Strand


Chochlakies ist ein kleines einsames Dörfchen, auf dem Weg zwischen Palekastro und Zakros. Ich bin gestern erst durchgefahren. Heute nun biege ich ab und stelle mein Auto auf einem leeren und einsamen Platz in der Nähe des Kafenion ab. Dort ist ein Schloß an der Tür, scheinbar lebt hier auch niemand mehr. Ein Schild, welches auf die Chochlakies-Schlucht hinweist, ist aber da, also mache ich mich auf den Weg. Einige Häuser sind nur noch als Ruinen erhalten, sicher ist hier schon lange keiner mehr gewesen.



Lange Zeit führt der Weg durch eine große Olivenplantage. Die Bäume sehen gut aus, viele Früchte hängen daran. Aber noch sind fast alle grün. Bis zum Erntezeitpunkt ab November haben sie ja auch noch ein bisschen Zeit.


Dann beginnt mit einem einfachen Hinweisschild die Schlucht. Und das Wetter sieht so ein bisschen zugezogen aus. Ich habe mit der Sonne erzählt, war ja kein anderer da, und ihr den Vorschlag gemacht, das wenn ich am Strand ankomme, sie sich durch die Wolken durchgekämpft hat. Und ich würde ihr zwei Daumen hoch geben, wenn sie das schafft.


Mann, hier hat aber lange keiner aufgeräumt, hier liegen ja jede Menge Steine im Weg!


Und plötzlich steht man am Strand, und keiner ist da. Die Sonne hat sich durch die Wolken gekämpft, da macht doch das Baden doch doppelt Spass. Natürlich hat sie die versprochenen 👍👍 bekommen.


Ein schöner Strand und direkt am Wasser ist weicher Sand. Tolle Brandung, die ständig versucht, mich umzuschubsen. Aber das macht ja nichts, deshalb bin ich ja hier. Ausgiebig baaaaden ....


Und den gleichen Weg geht es wieder zurück.


Mittlerweile ist es 12.30 Uhr, jetzt gehts nach Westen.

Ich fahre ein ganzes Stück in westlicher Richtung und weiss nicht so recht, wo ich anhalten soll. Die Wanderung, die ich für Morgen geplant habe, geht ziemlich lange durch die Berge. Ich liebe aber das Meer mehr und die Berge weniger 😀.

Also vielleicht in der Nähe der Berge am Meer? Welcher Ort kommt da in Frage? Gut google ist immer dabei, und zeigt ein paar Kilometer entfernt von Kavousi liegt Mochlos am Meer, zu erreichen über eine ziemlich kurvige Abwärtsfahrt von der Nationalstraße.

Mochlos 


OK - es geht nach Mochlos, nie gehört, schauen wir mal. So gegen 15.00 Uhr war ich dann tatsächlich da. Wenig später hatte ich ein Zimmer mit Meerblick, ich bin mit dem Wirt schnell einig geworden. Sehr schön, wenn man auf dem kleinen Balkon sitzt, sieht man das Wahrzeichen, die Insel Mochlos.


Die Idylle wäre sicher perfekt, würde nicht gerade ein Stromkabel durchs Bild laufen. Die sind aber hier in Kreta an der Tagesordnung, die gehören hier einfach mit dazu.



Dann kann ich mir ja kurz das Dorf von morgen anschauen und gucken, wo man morgen den ganzen Tag gut parken kann und vielleicht noch irgendwo einen guten Eiskaffee trinken - Los.


Ab und an ist sogar die Sonne auf unserer Seite, man muß sie nur ein wenig motivieren.