AUTO ABGEBEN MIT HINDERNISSEN
 |
Enderby |
Der letzte Tag in den Bergen von Kanada sollte eigentlich durch einen Aufenthalt in irgendeinem netten Urlaubsgebiet und die Fahrt nach Vancouver geprägt sein, geplanter Abgabetermin war ja dort um 17 Uhr. Aber leider wurde daraus nichts! Auf Grund eines bösen Fehlers, den ich bei der Bestellung des Mietwagens machte, fiel dieser Plan ins Wasser. Was war passiert? Eigentlich nichts weiter, ich hatte nur bei der Auswahl der Abgabestation für den Mietwagen Vancouver im Kopf und so auch Vancouver ausgewählt. Wer hätte gedacht, das sich die Amerikaner auch für eine Stadt nördlich von Portland den Namen Vancouver ausgesucht haben. Ja und natürlich die stand jetzt in meinem Mietwagen-Mietvertrag. Mein derzeitiger Standort war ca. 500 km von Seattle entfernt und dort habe ich den Wagen ja auch übernommen. Nach Vancouver USA ist es noch ein gutes Stück weiter. Ausserdem gibt es eine Eisenbahnverbindung Seattle - Vancouver, die mehrmals am Tag, wenn auch zum Teil mit dem Bus, bedient wird.
 |
Enderby |
Also war der neue Plan, straff zu fahren von Enderby nach Seattle, dort in Downtown in der 6.Etage den Wagen abzugeben (an dieser Station hatte ich ihn auch übernommen), dann mit dem Taxi zur King's Station zu fahren um letztendlich einen Zug/Bus nach Vancouver in Kanada zu erreichen.
Das mit dem straffen Fahren ging gut, da ich schon um 5.00 Uhr losgefahren bin, war ich gegen 10 Uhr an der Grenzstation in die USA. Mit gemischten Gefühlen hab ich mich dort angestellt und war nach 10 min mit der Einreise dran. Der Mann von der Border Patrol war wirklich freundlich, schaute kurz in meinen Pass und fragte nach dem Grund der Einreise (ich möchte meinen Mietwagen abgeben) nickte, gab mir de Pass zurück und wünschte mir "Auf Wiedersehen". Ganz so einfach hatte ich es mir nicht vorgestellt, aber gut, weiter nach Seattle. Gegen 12.30 Uhr war ich dann an der Hertz-Abgabestation. Die Fahrt von der Interstate 5 in die Stadt ist abenteuerlich und ohne Navi nicht zu meistern, abermals hat mir die Google-Navigation sehr gute Dienste erwiesen.
Die Abgabe erfolgte problemlos, ein Taxi stand unten und wenig später war ich am Bahnhof. So jetzt noch schnell ein Ticket und dann ab in das "richtige kanadische" Vancouver. Doch halt, wieder mal wollte mich jemand ärgern. Der Ticketverkäufer im Bahnhof schüttelt den Kopf - alle Tickets verkauft, ein Platz im Bus, der um 22.00 Uhr losfährt, wäre noch da. So ein Mist, bis hier hatte der Plan doch so gut funktioniert, warum denn dann nicht bis zum Schluss? Zum Abschluss des Gespräches sagte er mir noch, ich solle vielleicht den Busfahrer fragen, ob er mich mitnehmen kann, manchmal ist noch was frei, oder ein Fahrgast kommt nicht pünktlich zur Abfahrt. Ich müsste dann bar bezahlen und wäre noch zu einer guten Zeit am Ziel. Na, das klang doch ein wenig hoffnungsvoll. Der Bus kam mit etwas Verspätung an und der Fahrer lud anschließend seinen Bus aus. Auf meine Frage, ob er einen Platz frei hat, regierte er ein wenig unwirsch, "Wenn alle Plätze verkauft sind, ist keiner mehr frei", sagte er, aber ich könne ja ein wenig warten, bis alle Fahrgäste eingestiegen sind. Na ja. Also warten und auf Glück hoffen. Nach ein paar Minuten winkte er mir zu und sagte, das ich mitfahren könne, ein Platz wäre noch frei. Das Ticket sollte wie am Schalter 45 Dollar kosten, allerdings cash, da er ja kein Kreditkartenleser an Bord hatte. Ich gab ihm eine 50 Dollar-Note und sagte ihm, das ich kein Wechselgeld möchte. Er war hocherfreut über die 5 Dollar Trinkgeld, ich war hocherfreut über eine Mitfahrgelegenheit in einem Bus, der eigentlich ausgebucht war.
 |
aus dem Bus geschossen |
Die Einreisekontrollen mit dem Bus nach Kanada waren nervig und zeitaufwendig. Alle Fahrgäste mussten aussteigen, alle Gepäckstücke aus dem Bus und dann alle durch die Passkontrolle. Ein Hund beschnüffelte alle Gepäckstücke, wohl um Rauschgift zu finden. Aber nichts gefunden, danach also wieder Gepäck einladen und alle einsteigen für die letzte Stunde. So hat dann die Fahrzeit statt der geplanten 4 Stunden doch über 5 gedauert, aber gut, ich war noch vor 18 Uhr am Ziel. Nach 10 Minuten hatte ich ein Taxi und war froh, am letzten Ort meiner Reise zu sein.
 |
in Vancouver, in der Nähe meines Guesthouses |
Ich bin dann ein wenig ein eine Richtung gelaufen, die ich noch nicht von den ersten zwei Tagen kannte, auf dem "Broadway" in Richtung Norden, ein gutes Lokal für ein gutes Essen nach diesem doch noch gut verlaufenden Tages zu finden. Das gute Essen hab ich dann in einem indischen Restaurant gefunden, laut seiner Speisekarte ist es eins von den 5 besten indischen Restaurants, die es weltweit ausserhalb Indiens gibt. Ich kann es nicht so gut einschätzen, aber ich fand es gut. Somit hatte der Tag seinen Abschluss gefunden, der nächste Tag ist der letzte in diesem Urlaub. Für die Kanadier ein besonderer Tag, der 1. Juli - der "Canada Day". Und da die Kanadier sehr stolz auf ihr Land sind, wird an diesem Tag wirklich gefeiert. Aber das ist ... 😉
 |
festlich - der Kanada Day |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen